
Der Junge, der Gedanken lesen konnte. Ein Friedhofskrimi | Jugendroman von Kirsten Boie
Nach dem Umzug in eine neue Stadt lernt Valentin (10) auf dem nahen Friedhof die verwirrte ‚Dicke-Frau‘, den Friedhofsgärtner Herrn Bronislaw und das Ehepaar Schilinsky kennen. Das Paar hat sich bereits zu Lebzeiten ein Doppelgrab als Schrebergartenersatz gekauft, auf dem sie herrliche Picknicke für ihre Freunde ausrichten. Die fröhliche Grabgemeinschaft wird rasch zu einem Familienersatz für Valentin, der sich oft allein fühlt und neuerdings auch noch mit der Erkenntnis klar kommen muss, dass er in der Lage ist, in die Köpfe anderer Menschen zu gucken. Eine hilfreiche, aber auch nicht ganz ungefährliche Eigenschaft, als sich auf dem Friedhof auf einmal merkwürdige Ereignisse häufen.
Dieser Jugendbuchtipp in aller Kürze: Der etwas skurril anmutende Friedhofskrimi verknüpft sehr geschickt die Themen Verlust und ‚Umgang mit dem Tod‘, Freundschaft und Familienbande, soziale Grenzen und Vorurteile. Kirsten Boie vereint sie alle mit einem Maximum an Wärme, Humor und Spannung unter dem Dach einer Kriminalgeschichte, so dass Leser jeden Alters atemlos diese Lektüre verschlingen werden. Ab 10/11.
Kirsten Boie: Der Junge, der Gedanken lesen konnte. Ein Friedhofskrimi. Oetinger 2022. 10,- Euro.

